Die schlechten Vorzeichen, die die Vorbereitung auf unser erstes Playoff-Halbfinalspiel gegen den
Chemnitzer VV am vergangenen Samstag begleitet hatten, ließen sich lang und breit aufsummieren. Angefangen bei Corona-Ausfällen, über Verletzungen, demzufolge einer niedrigen Trainingsbeteiligung, fehlender Spielpraxis nach 4 Wochen Spielpause und der Unsicherheit, ob das Halbfinale nun stattfinden würde oder nicht… es fand statt, und so fuhren wir mit dezimiertem Kader nach Chemnitz.
In den Quarantäne-Lagern in Leipzig wurden alle verfügbaren Daumen gedrückt, und wir wollten alles geben was heute mit diesem Kader möglich war.
Der erste Satz begann direkt mit umkämpften Ballwechseln und längeren Ralleys. Wir hielten gut mit und brachten unsere Angriffe auf allen Positionen durch. Die Sicherung gegen den großen Chemnitzer Block stand, und in der Feldabwehr hielten wir die Bälle am Leben. Doch die Gegnerinnen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und erarbeiteten sich Punkt für Punkt eine Führung. Zum Ende des Satzes hin schlichen sich bei uns kleine Unkonzentriertheiten ein, zwei Annahmen sprangen weg, Aufschläge landeten im Aus und im Angriff scheiterten wir immer wieder am Chemnitzer Block. So mussten wir uns mit 25:21 geschlagen geben. Angefeuert von der kleinen Garde an treuen Fans, ganz vorn dabei unsere Mittelblockerin Nele, starteten wir dennoch motiviert in den zweiten Satz.
Wir zeigten kein schlechtes Spiel, das spürten wir. Doch auch die Chemnitzerinnen präsentierten sich heute von ihrer besten Seite. Immer wieder konnten wir unsere Chancen aus guten Annahmen und Abwehraktionen heraus nicht nutzen. Den Vorsprung, den wir uns zwischenzeitlich in den jeweiligen Sätzen mit viel Kampfgeist und Emotionen erarbeiteten, gaben wir anschließend zu leichtfertig aus der Hand. Ein Beispiel: Nachdem wir auch den zweiten Satz nicht für uns entscheiden konnten (25:20), gaben wir im dritten noch einmal alles. Wir feierten jeden Punkt, kämpften um jeden Ball. So stand es plötzlich 9:15, und der dritte Satz schien uns zu gehören – Doch Chemnitz zeigte keine Nerven, drehte im Angriff über Vier und aus dem Hinterfeld noch einmal auf und entschied auch diesen Durchgang mit 25:23 für sich.
Die Enttäuschung war riesig, die Tränen flossen. Sollte es das nun gewesen sein mit unserem großen Ziel, dem Aufstieg? Wir mussten uns eingestehen, viel mehr war heute nicht drin gewesen. Wir hatten alles gegeben, Chemnitz war einfach besser gewesen. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer blieb, denn wie das Rückspiel am Samstag ausgehen würde, hatten WIR in der Hand. Uns bleibt eine Trainingswoche, und ein entscheidendes Spiel, in dem wir zeigen können, wie sehr wir den Finaleinzug wollen. Dafür brauchen wir eure Unterstützung, wir brauchen JEDEN von euch!! Samstag, 19 Uhr, Sporthalle Brüderstraße. Wer ist dabei?