Immerhin schaffte es der 23-Jährige, der bis zum vergangenen Sommer bei den L.E. Volleys regelmäßig auf der Libero-Position agierte, so noch rechtzeitig vor den Grenzschließungen zurück nach Deutschland. Es war war das vorzeitige Ende eines Erasmus-Semesters, das für Karoos dennoch „top“ verlief, wie er betont.

In der „Ewigen Stadt“ setzte der gebürtige Leipziger seinen Physik-Master fort und verbesserte ansonsten sein Italienisch. Volleyball spielte er auch, aber nicht auf so hohem Niveau wie bei den Volleys.

Zwar genoss Karoos es nach eigenen Angaben in Rom, schon im Januar im Pulli rumlaufen zu können, dafür vermisste er das viele Grün der Messestadt. „Rom ist nicht so schön“, bekennt er rundheraus. Von den schlimmen Zuständen in Italien wegen des Corona-Virus hat er zum Glück nicht mehr viel mitbekommen, zumal diese eher im Norden als in der Hauptstadt begannen.

Nun ist er also zurück an der Pleiße und hat inzwischen auch die obligatorische Quarantäne hinter sich, die er im Elternhaus verbrachte. Wie geht’s jetzt weiter? „Ich muss noch ein paar Erasmus-Sachen klären und will dann so langsam mit der Master-Arbeit beginnen“, antwortet Karoos. Das Thema soll in Richtung medizinische Physik gehen und damit möglichst praktisch sein.

Nebenbei lernt er derzeit programmieren und spielt mit den WG-Mitbewohnern das Strategiespiel „Die Siedler“. Fit hält sich der 1,80-Meter-Mann über Waldläufe mit seinem Bruder, ansonsten geht volleyballerisch wegen der Ausgangsbeschränkungen derzeit nichts.

Zur neuen Saison möchte Karoos aber wieder dabei sein – wann immer das sein wird. Immerhin durften seine Volleys nach dem Saisonabbruch trotz Abstiegsplatzes in der 2. Bundesliga bleiben. „Die Jungs hätten das aber noch geschafft“, ist sich Karoos sicher. Ein weiteres Ziel hat der Leipziger noch: „Ich will auf jeden Fall noch nach Mailand und ein Spiel von Zlatan Ibrahimovic im Milan-Trikot sehen.“

Auszug Leipziger Volkszeitung 17.4.2020

Von Christian Dittmar