Volleys zeigen reife Leistung
Leipziger Volkszeitung vom 30.11.2020
𝟑:𝟏-𝐒𝐢𝐞𝐠 𝐢𝐦 𝐒𝐚𝐜𝐡𝐬𝐞𝐧𝐝𝐞𝐫𝐛𝐲 𝐠𝐞𝐠𝐞𝐧 𝐕𝐂 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐝𝐞𝐧
Es war die Szene des Spiels zwischen den L.E. Volleys und dem VC Dresden e.V. am späten Sonnabend: Im vierten Satz hechtet Jannik Kühlborn nach einem Missverständnis der Leipziger noch erfolgreich nach einem Ball, befördert ihn aus unmöglichem Winkel übers Netz und erzwingt so den Punktgewinn zum 5:1. „So etwas habe ich auch selten erlebt und beweist mir, dass ich ein ganz gutes Ballgefühl habe“, meinte Kühlborn nach der Partie subtiler Selbstironie. Schließlich holen sich die Messestädter den gesamten Satz und damit auch das Spiel gegen den Aufsteiger aus der Landeshauptstadt mit 3:1 (25:21, 25:20, 21:25, 25:13).
Die Volleys bestätigten damit ihren Aufwärtstrend nach dem 3:1-Erfolg gegen Mühldorf mit fast identischem Spielverlauf und dem mehr als unglücklichen 2:3 in Freiburg, als sie zwei Matchbälle vergaben. „Es hat heute richtig Spaß gemacht“, resümierte Kühlborn, „alle waren fokussiert und es gab einen guten Teamgeist.“ Nur im dritten Satz sei seine Mannschaft ein My zu unkonzentriert gewesen, Dresdens Sebastian Rösler habe zudem mit seinen Aufschlägen eine gute Serie geschafft und so mussten sich die Volleys in diesem Abschnitt nach hartem Kampf geschlagen geben. „Aber das ist okay, dafür sind wir keine Profis“, betonte Kühlborn. Sein Trainer Christoph Rascher hatte nach dem verlorenen dritten Durchgang nach eigenen Angaben auch keine Angst, dass es wieder so laufen würde wie gegen Freiburg, als auch noch die Abschnitte vier und fünf verloren gingen. „Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft ihre Lernfortschritte aus dem Freiburg-Spiel gezogen hatte“, erklärte Rascher, der sich ebenso über eine starke Teamleistung freute.
Neben dem zum wertvollsten Spieler gewählten René Menzel hätten seiner Meinung nach auch Jerome Ptock oder Julius Karoos diese Auszeichnung verdient gehabt. „Es ist schade, dass wir uns schon am Anfang die Butter vom Brot haben nehmen lassen“, kommentierte Dresdens Coach Niklas Peisl. Seine Jungs waren als Aufsteiger mit einer guten Serie von zwei gewonnenen Partien an die Pleiße gereist, bekamen dann aber vor allem im vierten Durchgang, als sie kein einziges Break schafften, die Grenzen aufgezeigt. Die fehlende Derby-stimmung durch die abwesenden Fans beklagten dabei Peisl und Rascher unisono.
In der Tabelle der Zweiten Bundesliga Süd belegen die Leipziger nun mit 17 Punkten Platz sechs. Fünf Ränge dahinter folgt der GSVE Delitzsch, der ebenfalls am Samstagabend mit 3:1 in Kriftel gewann. Für die Volleys geht es am kommenden Sonnabend weiter mit einem Auftritt in Mainz, danach folgt ein Doppelspieltag mit zwei Heimpartien gegen Friedrichshafen und Schwaig.