Weichenstellung in vielerlei Hinsicht
Die L.E. Volleys und alle, die ihnen wohlgesonnen sind, erleben gerade ereignisreiche Wochen. Sportlich schreibt vor allem der männliche Nachwuchs des eigenen Leistungszentrums positive Schlagzeilen. Am vergangenen Wochenende qualifizierten sich gleich zwei Jahrgangsmannschaften für die Deutschen Meisterschaften und zwei weitere haben in den nächsten Wochen noch die Möglichkeit, es ihnen gleich zu tun. Damit gelang den Sportlern und ihren Trainern wiederholt der Nachweis, dass die engagierte vereinsinterne Jugendarbeit der letzten Jahre auch schon kurz- und mittelfristig Erfolge zeigt und der Vereinsvorstand vor der Saison mit der Festanstellung von Christoph Rascher als Bundesliga- und Stützpunkttrainer eine wichtige Weiche in die richtige Richtung gestellt hatte.
Während es um den eigenen Nachwuchs also ganz gut bestellt ist, scheint der Bundesligatruppe in der Schlussphase der Meisterschaft ein wenig die Luft auszugehen. Der letzte Sieg gelang den Köthen & Co vor fast 6 Wochen. Der mit dem Team sympathisierende Fan fühlt sich an die Situation in der Hinrunde erinnert, als die Leipziger nach dem Sieg in Frankfurt einen November voller Niederlagen erleben mussten. Es war dann der Überraschungssieg in Grafing gegen den damaligen Tabellenführer, der diese Negativserie beendete.
Vielleicht ein gutes Omen, dass es die Grafinger sind, die sich am Samstag dem fachkundigen Publikum in der „Brüderhölle“ präsentieren werden. Als aktueller Tabellenvierter haben die Oberbayern noch gute Chancen, die Saison auf einem der Medaillenplätze zu beenden. Dabei tun die Leipziger gut daran, die jüngste Tiebreak-Niederlage der Gäste in Friedrichshafen nicht überzubewerten. Die klaren Februar-Erfolge des letztjährigen Vizemeisters gegen Kriftel, Gotha und Schwaig sprechen da eine andere, eine realistischere Sprache. Bei den Leipzigern hat man im letzten Heimspiel gegen Mainz gespürt, wie schwer der Rucksack werden kann, wenn im Kampf um den Klassenerhalt unbedingt gepunktet werden muss. Die Mannschaft konnte in dieser Begegnung nie ihr wahres Leistungsvermögen abrufen, verkrampfte zunehmend und entließ letztlich enttäuschte Zuschauer, die zu Recht das fehlende Aufbegehren und das kompromisslose Kämpfen ihrer Lieblinge kritisierten. In Karlsruhe zeigte der Aufsteiger, dass er die richtigen Lehren aus dieser Heimpleite gezogen hatte. Zwar ging auch dieses Spiel verloren, die Mannschaft überzeugte aber mit einem unübersehbaren Zusammenhalt und einer positiven Körpersprache. Mit diesen Qualitäten will sie auch am Samstag punkten, vor allem beim eigenen Publikum, das man auf alle Fälle wieder zurückgewinnen will. Denn der Spielplan sieht noch zwei weitere Heimauftritte und zwei Auswärtsaufgaben in Delitzsch und Gotha vor. Für diese Herausforderungen wünschen sich die L.E.-Volleyballer die größtmögliche Unterstützung ihrer Fans, die gegen Grafing mit einer ansprechenden Leistung auf das spannende Saisonfinale eingestimmt werden sollen.
Lautstark unterstützt werden die Gastgeber wie gewohnt von den unverwüstlichen Stimmungsmachern an den Trommeln. Mit Martin Ivenz und Stefan Roßbach sind gleich zwei von ihnen bei der Mitgliederversammlung letzter Woche in den neuen Vereinsvorstand gewählt worden. Herzlichen Glückwunsch dazu. Dort spielen sie also nun gemeinsam mit vier weiteren Vorständlern die erste Geige und werden in den nächsten Wochen wichtige Entscheidungen zu treffen haben, um dem größten Volleyballverein der Stadt eine erfolgreiche Zukunft zu sichern. Zu wünschen ist ihnen sowohl für die Arbeit an der Trommel als auch im Vorstand ein glückliches Händchen!
✏️(JZ)