Das BuLi – Kabinengeflüster (4)

Das BuLi-Kabinengeflüster (4)

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Generalprobe missglückt - Das war nüscht!
Im vierten Auswärtsspiel in Folge hagelte es für uns am vergangenen Sonntag gegen Grafing die erste Niederlage. Nachdem wir zuvor aus Baden-Württemberg, dem Saarland und Hessen mit je drei Punkten zurückkehren konnten, reichte unsere durchwachsene Leistung im corona-geplagten Bayern gerade einmal für 62 mickrige Pünktchen und ein 0:3. Aber der Reihe nach: Das zweite Sonntagsspiel der noch jungen Saison beginnt verspätet. Die zweite Grafinger Garde beendet ihr Match um 13:40, zwischen den Spielen muss mindestens zwei Stunden gelüftet werden. Bedeutet: 10 Minuten Verspätung, 5°C kälter, dazu ein Spiel vor leeren Rängen. In Bayern wütet das Virus.15:40: Das Match startet, aber irgendwie sind wir noch gar nicht angekommen. Vom ersten Punkt an wirkt unser Spiel fahrig, die Abstimmung passt nicht, die Beine sind schwer. Bevor wir uns versehen, steht es 3:6. Aber okay, kann passieren, das Spiel geht ja noch eine Weile. Und tatsächlich macht der Gegner jetzt die Fehler, beim 7:7 sind wir wieder dran, beim 15:13 sogar vorne. Untypisch: Bei unserem ersten Angriff über Mitte sind bereits neunundzwanzig Punkte gespielt! Je länger der Satz jetzt dauert, umso mehr merkt man uns das straffe Programm der ersten Wochen an: Das Team versucht sich zu pushen, allen voran Captain Chris Warsawski wirft alles rein. Doch so gut wir in letzter Zeit mit Rückschlägen umgegangen sind, so sehr nehmen wir sie uns heute zu Herzen, lassen nach schlechten Aktionen die Köpfe hängen und feiern die guten nur mit halber Kraft. Ein Geschenk für die Hausherren. Die nehmen es dankend an und greifen sich nach 34 Minuten Satz eins.
Satz zwei geht dann auch erst einmal so weiter: Bei gegnerischem Aufschlag kassieren wir drei Breaks, bevor wir den ersten eigenen Punkt machen. Unmittelbar darauf muss Mittelblocker Niklas sein Zweitliga-Debüt nach nur neun gespielten Punkten verletzungsbedingt beenden.
Immerhin: Phasenweise spielen wir auch mal richtig guten Volleyball, holen uns eine Abwehr nach der anderen und machen Grafing das Leben schwer. Bis zum 18:18 sind wir gleichauf, können uns danach sogar wichtige Breaks holen und zwingen die Hausherren zur Auszeit. 20:18, finden wir unsere Form langsam wieder? Leider nicht. Eine Annahme an die Hallendecke markiert den Ausgleich, eine strittige Entscheidung den Rückstand. Pech. Nach einer cleveren Zuspielfinte zum 23:24 haben wir den dritten Satzball des Tages gegen uns, eine Minute später ist auch der Geschichte. 0:2.
Der dritte Durchgang ist für uns noch einmal die Chance, zurück ins Spiel zu finden. Doch von Beginn an fehlt uns die Konzentration, unnötige Fehler und Abstimmungsprobleme bringen Grafing mehr und mehr in Front. 4:4, 12:7 und 16:8 sind die Zwischenergebnisse. Um 17:03 Uhr segelt der letzte Aufschlag des Spiels ins Aus - 0:3, mit 19:25 verlieren wir auch diesen Satz. Leider zurecht, so ehrlich muss man sein. Allerdings: Nach wie vor stehen für uns drei Siege zu Buche, nebst der Gewissheit, dass wir an einem guten Tag auch Grafing schlagen können. Heute war leider keiner. Passiert. Sehr sportlich: Nach dem Match gibt es für die Gastmannschaft einen Kasten „Wildbräu“ - urbayerischen Biergenuss. Zu 95 Prozent alkoholfrei.
Im Gegensatz zu uns konnte übrigens der GSVE Delitzsch seinen Premierensieg einfahren, das heimische Publikum sah einen umkämpften 3:2-Erfolg gegen den VC Dresden. Für uns bedeutet das: Generalprobe missglückt. An Selbstvertrauen mangelt es deswegen aber nicht, die Tabelle gibt es uns mehr als nötig und die Vorfreude auf das erste Heimspiel ist sowieso Motivation genug. Großartig: 442 Zuschauer sind zugelassen - Bestwert der Liga. Danke an unsere Möglichmacher! Erstmals in dieser Saison heißt es also: Kommt vorbei und entfacht mit uns die Brüderhalle zur Brüderhölle. Wir freuen uns auf Euch!
Julius Karoos, Libero