Deutsche Meisterschaften sind schon etwas ganz besonderes. Obwohl das U16- Team der L.E. Volleys in dieser Saison mehrere überregionale Turniere bestritt und sich als durchaus wettkampferprobt bezeichnen darf, enthüllte die Teamsitzung am Freitagabend in der Jugendherberge Am Wannsee in Berlin, dass etwas außergewöhnliches bevorstand. „Alles ist so besonders, so magisch“, war da eine Spielerstimme zu vernehmen, oder „Ich habe noch nie großen Volleyball erlebt oder gesehen, ich kenne doch bisher nur Markkleeberg, und jetzt darf ich selber in so einer riesengroßen Halle spielen“ war ein weiterer Sportler total überwältigt. Auch die anderen jungen Athleten bestätigten die besondere Aufregung, und selbst die Trainer bestätigten ihren Sportlern das eigene besondere Kribbeln.
Zu diesem Zeitpunkt lag eine einstündige Trainingssession in der wahrlich beeindruckenden Halle des Horst- Korber- Sportzentrums hinter den Jungs, sie hatten sogar das Vergnügen, auf dem Centercourt zu trainieren, der an normalen Trainingstagen den Profis ( und Champions) der BR Volleys vorenthalten ist.
Auch die feierliche Turniereröffnung am Samstag sorgte dafür, dass das Kribbeln nicht nachließ. Fahnenschmuck – Bundestrainer Jugend – Nationalhymne – feierlicher Einzug der Gladiatoren sprich der besten 16 Teams aus ganz Deutschland – jawoll, das alles und noch mehr die phantastische Wettkampfatmosphäre mit Duellen auf höchstmöglichem Niveau machen die besondere Magie von Deutschen Meisterschaften aus.
Das Trainerteam Erdmann/ Bauch traute seinen Schützlingen zu, bei dieser DM eine gute Rolle zu spielen. Leider wurde die Euphorie gleich im ersten Spiel deutlich eingebremst. Nach einem knappen Satzverlust gegen den TSC Berlin, einen der Geheimfavoriten der Meisterschaft, zog sich Mannschaftskapitän Hannes Lepski bei einer Abwehraktion eine schmerzhafte Fußverletzung zu und viel für den Rest der Meisterschaft aus. Dieses Missgeschick hinterließ kleine Kratzer auf den Nerven der jungen Mannschaftskameraden, die spielerische Leichtigkeit kam ein Stück weit abhanden. Satz 2 ging ebenfalls an den TSC Berlin. Im Spiel gegen Halstenbek- Pinneberg zeigte die Formkurve wieder leicht nach oben, die Volleys belohnten sich mit einem 2:0- Erfolg.
Im dritten Spiel des Tages ging es um eine gute Ausgangsposition für die Zwischenrunde ( wo die Zweit- und Drittplatzierten der Vorrundengruppen über Kreuz noch vier freie Plätze für das Viertelfinale ausspielen) gegen den Rumelner TV, Regionalmeister des Westdeutschen Volleyballverbandes. Der Gegner war durchaus bekannt, schließlich traf man im Sommer bei der Beach. DM U15 zwei Mal aufeinander und jedes Team konnte damals ein Duell gewinnen. Diesmal hatte der Rumelner TV mit 2:1 die Nase vorn. Im letzten Spiel des Tages ging es nun gegen den TSV Schmieden um den Einzug ins Viertelfinale.
Die Leipziger Jungs nahmen trotz aufkommender Müdigkeit ihr Herz in beide Hände, zeigten eine kämpferisch vorbildliche Leistung und setzten mit einigen Schnellangriffen über die Mitte auch spielerische Glanzpunkte. Der 2:0- Erfolg und damit der Einzug ins Viertelfinale waren der verdiente Lohn.
Am Sonntag hieß es, zeitig aufzustehen, denn ab 9 Uhr sollten mit dem TSV Unterhaching die Klingen gekreuzt werden. Trotz aufopferungsvollem Kampf konnten unsere Jungs nur phasenweise auf Augenhöhe mitspielen und mussten die sportliche Überlegenheit des späteren Finalisten akzeptieren.
In den Platzierungsspielen um die Plätze 5 bis 8 ereilte uns im Duell gegen den Eimsbütteler TV das nächste Missgeschick. Nach einem Fußkontakt unterm Netz konnte Mattheo Gladitz mit einer schweren Fußverletzung nicht mehr weiterspielen. Unser erneut geschwächtes Team fightete bis zuletzt, die Hürden Eimsbüttel und im Anschluss auch Friedrichshafen waren jedoch zu hoch.
Unsere Jungs beendeten damit die Deutsche Meisterschaft auf Platz 8. Das Erreichen des Viertelfinales ist für unsere Jungs ein toller Erfolg. Sie haben gezeigt dass sie zu den besten Teams Deutschlands gehören und vielleicht, ja vielleicht wäre ohne unser Verletzungspech auch eine noch bessere Platzierung möglich gewesen. Sei´s drum, das Trainerteam Erdmann/ Bauch ist stolz auf seine Schützlinge und bewertet die gezeigte Turnierleistung sehr positiv!
Nach dem stimmungsvollen Finale und der ebenfalls sehr stimmungsvollen Siegerehrung – an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an den U16- Champion SC Charlottenburg Berlin – gab es noch einen letzten magischen Moment für unsere jungen Helden😉 der Ex- Leipziger Georg Klein, Mittelblocker der BR Volleys und seit Samstagabend frisch gekürter Deutscher Meister, ließ es sich nicht nehmen, sich mit den Leipziger Jungs auf dem Mannschaftsfoto abzulichten.
Drei tolle Tage gingen damit zu Ende. Tolle Location, tolle Stimmung, tolle Leistungen, tolles Ergebnis, trotz Verletzungspech überwiegen die positiven, zauberhaften Eindrücke des Wochenendes.
Vielen Dank an den SCC Berlin für die Ausrichtung dieser klasse DM und vielen Dank an unsere Spielereltern für den lautstarken Support! Ohne Euch wäre das ganze nur halb so magisch gewesen😉
Thomas Bauch
L.E. Volleys Vorstand Sport